Orientteppich – so schön wie aus 1001 Nacht

Orientteppiche, auch Perserteppiche genannt, verleihen jedem Raum das besondere Etwas und sind mit ihrer farbenprächtigen Gestaltung ein echter Hingucker. Sie erfreuen sich schon seit über 2.000 Jahren großer Beliebtheit und kommen ursprünglich aus dem namensgebenden Orient. Die Menschen in Afrika, dem Mittlere Osten sowie Zentralasien haben die Kunst des Teppichknüpfens perfektioniert. Sie fertigen die märchenhaftesten Orientteppiche, die manchmal ganze Geschichten erzählen. Das Handwerk wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Bei den Nomaden zählen Orientteppiche zu den Gegenständen, die täglich im Gebrauch sind. Die aufwendige Gestaltung und die Herstellungsweise machen Perserteppiche zu den langlebigsten und wertvollsten Teppichen: Dabei gilt schon seit Jahrhunderten, je mehr Knoten ein Teppich aufweist, desto wertvoller und gleichzeitig widerstandsfähiger ist er. Weiterlesen...
Aus welchem Material besteht ein Orientteppich?
Orientteppiche bestehen aus Wolle, Baumwolle, Seide oder Kunstfasern. Welches Material Sie bevorzugen, hängt von Ihren Bedürfnissen sowie Ihren Vorlieben ab.Wolle vom Schaf erfreut sich schon seit Jahrhunderten großer Beliebtheit, denn es ist ein Naturprodukt, das einfach gefärbt werden kann. Außerdem behält Wolle auch unter längerer Sonneneinstrahlung die Farben bei, sodass die Leuchtkraft und Motive über viele Jahre lang täglich aufs Neue zu verblüffen wissen. Doch damit nicht genug, Wolle kann zusätzlich das Raumklima verbessern. Die Fasern nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie nach und nach wieder ab. Dies hilft, die Luftfeuchtigkeit im Raum langfristig zu regulieren.
Baumwolle dagegen besticht mit ihren reißfesten und gleichzeitig dehnbaren Fasern. Diese Eigenschaften erlauben es Ihnen, kleinere Modelle sogar in der Waschmaschine zu säubern. Aufgrund der Tatsache, dass Teppiche aus Baumwolle meistens gewebt werden, sind sie oft dünn und haben dennoch eine robuste Oberfläche.
Perserteppiche aus Seide sind ein wahrer Schatz. Eigentlich stammt Seide aus China, die Herstellung war lange ein Geheimnis. Die Gewinnung der Seide mithilfe der Raupen des Seidenspinners wurde z. B. im Iran übernommen. Die Raupen ernähren sich von den Blättern des Maulbeerbaumes. Vom Kokon wird die Rohseide gewonnen. Wenn man den Seidenbast entfernt, erhält man abgekochte Seide. Das Schöne an Seide ist die Robustheit und der edle Glanz.
Orientteppiche aus Kunstfasern wie Viskose, Polyester oder Polyacryl sind vergleichsweise günstig. Da die Teppiche maschinell hergestellt werden, sind sie auch günstiger in der Anschaffung. Zudem sind sie sehr strapazierfähig und eignen sich auch für Familien mit kleinen Kindern oder Haustieren.
Manchmal gibt es auch Teppiche aus Mischgewebe, hier werden Wolle, Baumwolle oder Kunstfasern miteinander vermischt, um die positiven Eigenschaften miteinander zu verbinden.
Orientteppich für jeden Wohnstil: Welcher Teppich passt zu mir?
Ein Orientteppich passt zu verschiedenen Wohnstilen. Generell machen sich Orientteppiche sehr gut im Altbau. Aber auch in großen Neubauwohnungen harmonieren sie sehr gut, wenn die Einrichtung stimmig ist.Wer Schwierigkeiten hat, sich für ein Muster zu entscheiden, sollte die bisherige Einrichtung zunächst betrachten:
Ein gemütliches Heim im Boho-Look kann einen bunten Teppich zum Blickfang einsetzen. Die Farbenpracht und die detailreichen Ornamente laden ein bisschen zum Träumen ein. Werden sie mit dunklen Möbeln kombiniert, erstrahlen die Farben noch mehr.
Wer dagegen eher mit einem minimalistischen Wohnstil aufwartet, kann mit einem auffälligen Orientteppich einen spannenden Kontrast schaffen. Der orientalische Flair bricht den Hotel-Zimmer-Look auf und bietet die Möglichkeit, einen Raum individuell sowie gemütlich zu gestalten. Im Idealfall werden einige Farben noch einmal in einem Bild an der Wand aufgegriffen, sodass sich der Teppich besser in die Gesamterscheinung des Raums einfügt. Die restlichen Möbel können dank der auffälligen Farben durchaus etwas zurückhaltender sein.
Haben Sie eine zeitlose klassische Einrichtung, empfehlen wir einen etwas schlichteren Teppich. Ein Farbverlauf oder ein bisschen Shabby-Chic sind hier angesagt und bringen einen Hauch von orientalischem Flair mit ein. Hier sollten Sie auf weniger aufwändige Muster setzen, die dennoch für etwas Abwechslung sorgen.
Zahlreiche bunte Varianten von Orientteppichen
Wie eingangs erwähnt, beherrschen bunte Farben sowie detailreiche Muster die Teppiche. Sie erstrahlen oft in mehreren Farben derselben Farbfamilie. Einige Modelle setzen auf bunte Ornamente, die viele Schnörkel bilden. Andere Teppiche fallen etwas schlichter aus und zeigen grafische Muster oder setzen Linien gekonnt in Szene. Bei vielen dominieren kräftige Farben wie Gelb, Rot, Blau oder Grün. Die bunten Farben haben aber noch einen weiteren Vorteil: Flecken fallen nicht so stark auf und gehen in dem Erscheinungsbild des Teppichs oft unter.Wenn Sie sich noch nicht zwischen einem orientalischen Muster mit Bordüre oder einem geometrischen Motiv entscheiden können, sollten Sie einen Blick auf die sogenannten Kelim Teppiche werfen. Diese warten mit einer besonders großen Vielfalt an Mustern und Formen sowie Farben auf. Hier findet sich für fast jeden Einrichtungsstil der passende Teppich.
Orientteppiche dämpfen den Schall
Orientteppiche sind so eng und fest geknüpft, dass eine feste und dicke Oberfläche entsteht. In einem hellhörigen Raum können Sie auf diese Weise leicht den Schall dämpfen. Gleichzeitig sorgen Sie für gemütliche sowie wohlige Wärme an den Füßen und verleihen dem Raum einen luxuriösen Glanz. Jeder echte Orientteppich ist ein Unikat. Die Knüpfer:innen benötigen je nach Größe und Muster ein bis vier Jahre, um den Teppich zu fertigen. Man sollte diese Arbeit wertschätzen und pfleglich mit dem Produkt umgehen. Die Knüpfung bei günstigen Orientteppichen aus Kunstfaser wird maschinell erledigt und kostet pro Quadratmeter wesentlich weniger.Es ist nicht generell so, dass mehr Knoten pro Quadratmeter ein Merkmal für mehr Qualität sind. Es kommt auch auf die Knoten an sich an und auf das Material. Teppiche mit vielen Knoten sind aber dichter.
Diese Teppicharten gibt es aus dem Orient

Gabbeh-Teppiche
Gabbeh-Teppiche stammen ursprünglich aus der südpersischen Provinz Fars (Zentral-Iran). Der Gabbeh-Teppich ist ein persischer Nomadenteppich und wird auf einem waagerechten Knüpfstuhl geknüpft. Dies ist bei anderen Orientteppichen nicht der Fall, denn diese werden auf einem senkrechten Knüpfstuhl geknüpft. Von den persischen Nomaden als Schlafunterlage verwendet, achten die Knüpferinnen und Knüpfer bei der Herstellung auf höchste Qualität der verwendeten Schurwolle und auf eine feine Verarbeitung. Die Schafe in der Region haben eine besonders lange Wolle, die sehr hochwertig ist. Früher waren die Teppiche nicht so groß. Seitdem die Nomaden sesshaft sind, können aber auch größere Gabbeh-Teppiche verknüpft werden.
Berber-Teppiche
Berber-Teppiche überzeugen durch ihre schlichte Eleganz und ihre ausdrucksstarke Natürlichkeit. Aus reiner, unbehandelter Schurwolle in Marokko handgeknüpft, bereichern Sie Ihre Räumlichkeiten. Robust und zugleich sehr weich ist der Berberteppich ein perfekter Begleiter für die ganze Familie.
Bidjar-Teppiche
Bidjar-Teppiche werden in der namensgebenden kurdischen Stadt Bidjar handgeknüpft. Kaum ein Teppich ist so strapazierfähig und verschleißfest. Die robusten Teppiche werden im Herati-Muster geknüpft. Die üblichen Farben sind blau, rot und beige.
Bakhtiar-Teppiche
Bakhtiar-Teppiche sind handgeknüpfte Orientteppiche aus dicker und fester Wolle und gehören zu den robustesten Teppichen. Mit dem typischen Chesti-Muster veredelt ein Bakhtiar-Teppich jeden Raum mit tollem Design.
Loribaft/Rissbaft-Teppiche
Loribaft-/Rissbaft-Teppiche sind fein geknüpfte Orientteppiche aus dem Iran. Ihren Ursprung haben Sie vom Volk der Loris, daher der Name Loribaft. "Baft" bedeutet geknüpft, von Loris geknüpft = Loribaft. Da diese Teppiche so erfolgreich verkauft wurden, haben andere Knüpfer diese feine Knüpftechnik übernommen. "Riss" bedeutet fein, also bedeutet Rissbaft nichts anderes als fein geknüpft. Schlicht und dezent, flacher als andere Orientteppiche, erzählen sie eine Geschichte aus dem fernen Orient.
Sarough-Teppiche
Sarough-Teppiche haben ihren Namen wie die meisten Orientteppiche ihrer Herkunft zu verdanken. Handgeknüpft aus der iranischen Stadt Sarough überzeugt ein Sarough-Teppich durch seinen hohen Flor und den typischen antiken Mustern.
Mir-Teppiche
Mir-Teppiche sind handgeknüpfte Orientteppiche aus der westlichen Region Mirabad. Da der Mir-Teppich meist eine nicht ganz so dichte Knotenanzahl hat wie andere Orientteppiche, gilt der Mir-Teppich als preiswerte Alternative gegenüber anderen Orientteppichen.
Hamadan-Teppiche
Hamadan-Teppiche sind nach der westlich von Teheran gelegenen iranischen Stadt Hamadan benannt, in der diese Orientteppiche ihren Ursprung haben. Das üblichste Muster bei einem Hamadan-Teppich ist das Herati-Muster. Handgeknüpft aus handgesponnenem Garn sind sie sehr verschleißfest und jeder Raum ein Hingucker.
Nain-Teppiche
Nain-Teppiche gehören zu den schönsten und hochwertigsten Orientteppichen, welche in der gleichnamigen Wüstenstadt hergestellt werden. Meist mit einem Medaillon in der Mitte und aus hochwertigen Materialien mit Seide verarbeitet, ist ein Nain-Teppich etwas ganz Besonderes.
Kashan-Teppiche
Kashan-Teppiche gehören zu den klassischen Orientteppichen und stammen aus dem zentralen Iran, aus der Stadt Kaschan an der alten Karawanenstraße. Ein ganz besonderes Merkmal, an dem Sie einen Kaschan-Teppich sofort erkennen, ist, dass er immer mindestens einen hellblauen Schussfaden hat. Aufwändig und traditionsverhaftet gemustert ist der Kachan einer der widerstandsfähigsten Orientteppiche. Gerne wird er auch als der „Mercedes“ der handgeknüpften Orientteppiche bezeichnet.
Isfahan-Teppiche
Isfahan-Teppiche stammen aus dem zentralen Iran. Westlich der Wüste und östlich des Z?gros-Gebirgesliegt die Stadt Isfahan, welche diesen hochwertigen Orientteppichen ihren Namen gegeben hat.
Täbriz-Teppiche
Täbriz-Teppiche haben in der Regel einen recht kurzen Flor. In der Mitte befindet sich ein Medaillon, umgeben von feinen Mustern. Vom hochwertigen bis zum preiswerten Täbriz-Teppich haben Sie eine große Auswahl.
Heriz-Teppiche
Heriz-Teppiche gehören zu den rustikalen Varianten der Orientteppiche. In der Regel handelt es sich um größere Teppiche, die sehr verschleißfest sind. Daher eignen Sie diese Orientteppiche auch hervorragend unter dem Esstisch.
Ziegler-Teppiche
Ziegler-Teppiche sind sehr beliebte, in Pakistan hergestellte Orientteppiche. Damit ein Ziegler-Teppich seinen antiken Charme erhält, wird er am Ende der Fertigstellung mit Steinen gewaschen. Ein Ziegler-Teppich ist in vielen Größen und Farben erhältlich. Die handgeknüpfte, hochwertige Wolle bietet einen garantierten Mehrwert und erfreut Sie lange mit leuchtenden Farben.
Kerman-Teppiche
Kerman-Teppiche werden in der gleichnamigen Wüstenstadt im Iran unweit einer Oase aus reiner Wolle handgeknüpft. Ein zentrales Medaillon auf einem roten Grund ist das typische Motiv eines Kerman-Teppichs.
Ilam-Teppiche
>Ilam-Teppiche stammen aus der gleichnamigen Provinz naher der Grenze zum Irak. In dieser Provinz begann man erst spät mit dem Knüpfen von Teppichen und kann somit auch auf keine eigene Knüpftradition und/oder -stil verweisen. Als Inspiration dienten andere Stilrichtungen, wie sie Isfaha-, Sarough- und Arak-Teppiche zeigen. Lediglich in der Farbgebung grenzt sich der Ilam-Teppich ab, so ist dieser wesentlich sanfter als seine „Vorbilder“.
Kelim-Teppiche
Kelim-Teppiche stammen aus dem heutigen Iran oder Afghanistan. Diese Teppiche sind besonders fest und widerstandsfähig. Traditionell dienen sie als Wandbehang oder Bodenbelag und Zeltvorhang. Meistens sind sie relativ schlicht oder zeigen Tier- und Pflanzenmotive, die vom täglichen Leben der Nomaden inspiriert sind. Moderne Stücke bedienen sich oft des Ethno-Looks.Orientteppich pflegen – so bleibt Ihr Teppich schön
Ganz egal, ob im traditionellen Stil oder im modernen Look, Orientteppiche bereiten mit der richtigen Pflege über viele Jahre hinweg Freude. Im Folgenden geben wir Ihnen wertvolle Pflegetipps:Drehen Sie wertvolle Teppiche alle paar Wochen um 180 Grad, sodass keine einseitige Abnutzung entsteht. Sie geben damit dem Teppich die Möglichkeit, seine Fasern wieder aufzurichten. Druckstellen durch schwere Möbel wie Sofas, Tische oder Ähnliches werden auf diese Weise vermieden. Ein- bis zweimal pro Woche sollten Sie den Orientteppich ohne Bürstenaufsatz in Strichrichtung absaugen. Alle sechs Monate empfehlen wir, auch unter dem Teppich zu saugen sowie seine Rückseite mit dem Staubsauger zu reinigen. Schneiden Sie überstehende Fäden oder Flusen bei neuen Teppichen ab, anstatt sie herauszuziehen. Die Fäden und Flusen sind keine Anzeichen einer minderen Qualität. Ein Herausziehen würde den Knoten auflösen. Dies wiederum schwächt auch die anderen Knoten. Falls Sie doch einen Fleck entfernen müssen, achten Sie vor dem Reinigen auf die Pflegehinweise des Herstellers. Flüssigkeiten sollten Sie mit einem saugfähigen, aber nicht abfärbenden Tuch aufnehmen, bevor diese eintrocknen können. Auch Wasser sollten Sie so sanft entfernen. Einen Rotweinfleck können Sie am besten mit Salz entfernen. Streuen Sie das Salz zu diesem Zweck auf den Fleck und warten, bis die Flüssigkeit aufgesogen wurde. Anschließend entfernen Sie das Salz mithilfe eines Staubsaugers. Ggf. müssen Sie den Teppich danach noch weiter reinigen. Groben Schmutz dagegen können Sie mit der stumpfen Kante eines Löffels erst abkratzen. Anschließend tupfen Sie mit einem feuchten Tuch von außen nach innen, sodass der Fleck nicht größer wird. Vermeiden Sie viel Druck, Reiben oder Scheuern. Dies würde nur dafür sorgen, dass der Fleck tiefer ins Gewebe eindringen kann. Fleckenentferner oder Teppichshampoo sollten Sie nur verwenden, wenn diese für Naturmaterialien geeignet sind. Eine Ausnahme stellen Orientteppiche aus Kunstfasern dar. Sofern Sie den Teppich über Fliesen auslegen, empfehlen wir, nach dem Wischen des Bodens zu warten, bis dieser trocken ist. Dies liegt darin begründet, dass viel Feuchtigkeit das Material stumpf und brüchig machen kann. Achten Sie daher darauf, dass ein Teppich oder Wolle stets trocken bleibt.
Alle zehn Jahre sollte der Teppich zudem fachmännisch gereinigt werden.
Fazit
Ein echter Orientteppich kann eine kostspieligere Anschaffung sein als andere Teppiche., Aber sie lohnt sich, wenn man auf Qualität Wert legt. Wir bei TEPGO führen maschinengewebte Teppiche schon ab etwa 50 Euro, bieten aber auch handgeknüpfte Teppiche aus Seide an, die sehr langlebig sind. Je nach Budget und benötigter Quadratmeterzahl können Sie sich für das passende Produkt entscheiden. Jeder handgefertigte Teppich ist ein Unikat. Durch unsere jahrelange Erfahrung können Sie sicher sein, dass Sie ein hochwertiges Produkt erhalten. Auf Märkten wird manchmal nicht die Qualität angeboten, die angegeben ist. Ob ein Nomadenteppich in Zentralasien, in Indien oder in der Türkei geknüpft wurde, ist Ihnen wahrscheinlich nicht so wichtig. Kenner können oft einschätzen, woher der Teppich stammt. Besonders entscheidend ist das Material und auch die Verarbeitung ist von Bedeutung. Die Knüpfung von Hand steht für Tradition und Qualität.Mit einem Orientteppich bringen Sie ein besonderes Stück Geschichte und Kultur des Ostens in Ihr Heim und gestalten es so behaglich und edel. Die Tradition der Orientteppiche liegt voll im Trend. Besonders die weinroten Läufer und Teppiche mit verschnörkeltem Design sind sehr beliebt, da sie mit zeitloser Schönheit begeistern.